Was uns und die IT-Welt in diesem Jahr bewegt hat, ein Situationsbericht, und wie es 2023 vielleicht weitergeht: der IT-Jahresrückblick von K&K-Software ist da!
Das ERPNext-Treffen in Winterthur gehörte zu den Highlights 2022.
Eine neue Arbeitsrealität
IT-Sicherheit und Heimarbeit waren auch 2022 die entscheidenden Fragen für Endanwender und Unternehmen. Trotz einer merkbaren Verbesserung der Pandemiesituation möchten gerade gut ausgebildete Kräfte nicht mehr zurück ins Büro. Das wird auf absehbare Zeit wohl auch so bleiben. Und das wiederum bedeutet für Unternehmen, dass sie sich auf Heimarbeit als einen dauerhaften Arbeitszustand einstellen müssen. Auch wir haben reagiert und organisieren unsere Arbeit inzwischen auf der Plattform Gather.Town.
Für Arbeitgeber bedeutet das, dass sie ihre Arbeitnehmer weiter für IT-Sicherheit sensibilisieren müssen. Es ist außerdem wichtiger denn je, seine Systeme immer auf dem neuesten Stand zu halten. Die Videochat-Software Zoom fiel beispielsweise auch in diesem Jahr wieder und wieder durch teils drastische Sicherheitslücken auf, die erst durch Updates geschlossen werden mussten.
Lesen Sie hier mehr zur Sicherheitslage 2022.
Die Gesetzgebung in Deutschland hat auf den Dauerzustand Homeoffice inzwischen reagiert. Deswegen wird in absehbarer Zeit Zeiterfassung verpflichtend – ganz egal, ob Ihre MitarbeiterInnen vor Ort im Büro anwesend sind, oder zuhause ihre Stunden aufschreiben, oder sich smart einloggen. Noch greift die Regel noch nicht, aber die verpflichtende Einführung ist nur eine Frage der Zeit.
Die dadurch stark steigende Managementbelastung kann durch ERP-Systeme drastisch erleichtert werden. Wie das beispielsweise mit ERPNext funktioniert, haben wir hier für Sie erläutert.
ERP-Systeme wie ERPNext können Zeiterfassung automatisieren.
Eine Verschnaufpause?
In Sachen Software wurde Anwendern und Systemadministrationen in diesem Jahr eine kleine Verschnaufpause gegönnt. Größere Umwälzungen wie die Einführung eines neuen Betriebssystems gab es in diesem Jahr nicht. Sicher – der Support für die Version 21H1 von Windows 10 wird Ende des Jahres eingestellt, und ein neues macOS und iOS gab es auch. Aber in beiden Fällen hielten sich die Folgen für die IT in Grenzen.
Folgenreich bleibt aber die sogenannte „digitale Transformation“. Das bedeutet, dass sich Unternehmen langsam aus dem Prozess der Digitalisierung hin zu einem Optimierungswettbewerb innerhalb der digitalisierten Welt emanzipieren müssen. Wir erledigen inzwischen unsere Verwaltungs- und Vertriebsgeschäfte voll digital. Aber gerade in Sachen Effizienz ist da noch einiges an Luft nach oben.
Ein Stichwort lautet hier Prozessverknüpfung. In Ihrem Unternehmen fallen überall Prozesse, Daten, und Aufgaben an. Diese zentral in einem BI- oder ERP-System zu koordinieren und zu verarbeiten bringt Ihnen und Ihrer Firma eine merkbare Zeit- und Aufwandsersparnis – die sich dann auch auf Ihrer Abrechnung widerspiegeln wird.
Dazu kommt ein zunehmender Umzug in die Cloud; Unternehmensmanagement, Data-Hosting, Kommunikation und Vertrieb finden mehr und mehr dezentralisiert auf Servern anstatt auf den firmeneigenen Rechnern statt. Desktopanwendungen werden Webanwendungen. Das bringt viele Chancen mit sich, produziert aber auch Probleme, insbesondere im Bereich der Sicherheit. Die Migration wird sich nicht zurückdrehen lassen, aber es liegt in unserer Hand, eine unabhängige und leistungsfähige Cloud-Infrastruktur zu schaffen.
Lesen Sie hier mehr über die digitale Transformation.
Die Krise und die IT-Landschaft
Die steigenden Energiepreise ließen 2021 auch unsere Branche nicht kalt. Zwar ist die IT weniger abhängig von kritischen Rohstoffen als beispielsweise die traditionell produzierende Industrie. Trotzdem stellt sich auch für uns die Frage, wie wir unsere Dienstleistungen energieeffizienter und damit günstiger und nachhaltiger gestalten können.
Das Schlüsselwort dafür ist die Green IT. Das beginnt bei dem Bezug unseres Stroms. Bei der K&K Software läuft bereits jede Anwendung mit Ökostrom. Aber auch an anderen Stellen kann man Strom sparen: so macht es zum Beispiel Sinn, Rechenkraft und Hosting so zentral wie möglich durchzuführen. Auch die Herkunft von Rohstoffen und wichtigen Komponenten für Chipherstellung sind in diesem Jahr Gegenstand heißer Debatten gewesen.
Dabei kam die IT-Branche verhältnismäßig gut durch das Jahr 2022. Laut dem Branchenverein Bitkom e.V. wuchs die IT-Branche im ersten Halbjahr um über 6,5 Prozent und setzte damit einen voraussichtlichen Umsatz von über 113 Milliarden Euro um. Dabei wächst vor allem die Softwarebranche – zu der auch K&K Software zählt – mit über 8 Prozent besonders stark.
Was sich bei uns getan hat
Unsere ersten ERPNext-Kunden: die Gemeindewerke Adelsdorf.
Foto: Gemeindewerke Adelsdorf
Das ist natürlich eine gute Ausgangsposition, um sich selbst zu finden und sich neu auszurichten. Deshalb haben wir in diesem Jahr bei K&K ein paar Umstrukturierungen vorgenommen. Aber keine Sorge – das hat weder Arbeitsplätze, noch Teile unseres Angebotes gekostet. Vielmehr haben wir unsere Palette erweitert und an anderer Stelle optimiert.
Wir haben uns Anfang des Jahres Hals über Kopf in ERPNext verliebt. Das ERP-System ist open-source, vollständig anpassbar, kosteneffizient und mächtig. Wir sind von dem Produkt so überzeugt, dass wir der Einrichtung und Pflege von ERPNext ein eigenes Team gewidmet haben. Unser Systemhaus kann das System außerdem vor Ort hosten; das ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll.
Lesen Sie hier mehr über Vorteile und Chancen von ERPNext.
Die Einführung von ERPNext bedeutete für uns auch den Einstieg in eine neue Community. Die Unternehmen, die sich für ERPNext einsetzen, sind besonders eng miteinander verbunden, was nicht zuletzt auch an der Quelloffenheit des Programms liegt. Deshalb haben wir gegen Ende des Sommers auch eine kleine Gesandtschaft in Richtung Winterthur zu unseren Kolleg*innen von libracore geschickt.
Lesen Sie hier unseren Reisebericht zu Winterthur.
Wir haben außerdem den Entwicklungen im Bereich Software Rechnung getragen und unsere beiden Web- und Desktop-Teams zu einem großen Software-Team zusammengelegt. Grund dafür war, dass die meiste Desktop-Software nach und nach entweder voll als Webanwendung umgelegt wird, oder aber verschiedene Versionen parallel angeboten werden. Zwei Teams wurden also zunehmend redundant – und unser Softwarezweig lässt sich ohnehin viel besser in Projekten strukturieren.
Leider hat Microsoft 2022 auch Veränderungen vorgenommen – und sein bisheriges Partnermodell von Grund auf verändert. Bis zu diesem Jahr waren wir Gold Partner von Micrsoft, was mit Vorteilen in den Bereichen Support und Zertifizierung einher ging. Diese Partnerstufen gibt es nicht mehr. Unsere Kompetenzen allerdings schon – unser Angebot ist durch den Verlust der Goldpartnerschaft nicht kleiner geworden. Wir setzen, nun ungebunden, allerdings jetzt zunehmend auf günstige, effizientere und kleinere Lösungen.
Der KI-Schock
Über ein wichtiges Ereignis im Jahr 2022 möchten wir noch ganz kurz mit Ihnen sprechen. Mitte des Jahres haben es künstliche Intelligenzen geschafft, anhand verbaler Information sehr komplexe und intelligent strukturierte Bilder zu erschaffen. Gleichzeitig konnte die schreibende AI ChatGPT hochkomplexe, weitgehend korrekte, teils wissenschaftliche Texte verfassen. Dabei werden Informationen aus einem großen Pool an Bildern oder Texten zusammengetragen und anhand von Metadaten zu neuen Inhalten zusammengesetzt.
Das ganze hat sich sehr schnell kommerzialisiert – dieser Tage machen Apps wie Lensa mit abgespeckten Versionen dieser automatischen Generation von sich reden. Datenschutz und Urheberrecht spielen da erst einmal die zweite Geige. Videos lassen sich inzwischen durch künstliche Intelligenz erstellen. Welchen Nutzen das für Unternehmen im nächsten Jahrzehnt haben wird, ist noch offen. Gerade wegen ungeklärter Rechtsfragen sollte man da bei kommerzieller Anwendung vorsichtig sein.
Dennoch ist nicht auszuschließen, dass sich die gleichen generativen Prinzipien auch auf die Erstellung von Prozessen, Unterlagen, usw. anwenden lassen. Die automatisierte Erstellung von Verwaltungsmaterial ist schon bei ERP-Systemen weit fortgeschritten; es ist gut möglich, dass fortgeschrittene künstliche Intelligenzen das Spielfeld nochmal neu aufrollen. Es ist aber noch definitiv zu früh, hier seriöse Prognosen abzugeben.
Ein kleiner Wunschzettel
Bei K&K Software hoffen wir, dass sich die gesamtwirtschaftliche Lage 2023 wieder etwas beruhigt. Wir rechnen damit, dass sich die IT weiter in eine offene Richtung entwickeln wird. Neben der Green IT wird die Sicherheit von IT-Infrastruktur einen immer größeren Raum einnehmen. Hier sind stabile und sicher gebaute ERP-System, Anwendungen, und gut ausgestattete Systemhäuser notwendig.
Wie sich die Homeoffice-Situation weiterentwickeln wird, das bleibt erstmal ein bisschen offen. Die Hürden für Heimarbeit werden höher – insbesondere bei der verpflichtenden Zeiterfassung und bei der Sicherheit der IT-Infrastruktur gibt es größere Herausforderungen zu meistern.
Dennoch blicken wir zuversichtlich in die Zukunft – und erst einmal in Richtung des Weihnachtsfestes. Die K&K Software AG wünscht Ihnen und Ihren Lieben ein wundervolles Weihnachtsfest, schöne Feiertage, und ein erfolgreiches neues Jahr!